Ankunft des Ritters Snorri von Rothenfels

Einmal mehr führte Snorri der Weg nach Königsberg. Er hatte hier den Sampa schon einmal besucht gehabt als dieser hier noch Hochmeister war. Dafür hatte der aber nun keine Zeit mehr, weswegen dieser sich nun um Frau und die kleinen Kinder der Familie kümmerte. Da Snorri ja nun mit seinen 15 Lenzen schon lange nicht mehr zu diesen kleinen Kindern gehörte, war er längst flügge geworden und ging oftmals seiner eigenen Wege. Diese führten ihn heute nun also wieder hierher.

Hoch zu Ross, hier in den preußischen Landen ritt er immer auf Schwarzer, welcher ein hochrahmiger und kräftiger Rappe war, ging es also auf die Pforte zu. "Huhu!", rief er mal so gar nicht nach Rittermanier bei seiner Ankunft, "Bin der Snorri und der Herr Mercato bat mich herzukommen!" Während die Wachen nun Zeit hatten auf seine Worte zu reagieren, kramte er unter seinem Hemd nach dem Schreiben des Mannes.

Bin der Snorri und der Herr Mercato bat mich herzukommen! Snorri. Dunkel erinnert sich Pilgrim. Ist das nicht einer dieser gräsigen und hirnverbrannten Einheimischen die ihm seit er Tressler geworden ist regelmäßig damit auf den Sack gehen irgendwas an den Orden verkaufen zu wollem, was dieser angeblich unbedingt braucht? Erst gestern stand jemand vor ihm, der Angeblich einen Weg gefunden hatte, sich mittels Segeltuch und Feuer wie ein Vogel in die Lüfte zu erheben. Der Friese hatte sich den Schwachsinn exakt die Zeitspanne angehört die er brauchte, um sein Tintenfässchen in der rechten Hand zu zerquetschen. Anschließend hatte er den Irren in Ketten legen lassen und ihn nach Neukuhren geschickt um als Besatzung auf einem der Schiffe sein Dasein zu fristen. Erst jetzt geht ihm auf, dass es aufgrund des massenhaften Vorhandenseins von Segeltuch und Holz nicht zwingend die Beste seiner Ideen ist.
Demzufolge verabschiedet er den Tuchhändler, welcher ein paar Tage für Geschäfte auf der Burg gewesen ist mit einem Händedruck der linken Hand, die Rechte ist mit Tinte verschmiert, und lässt dann griesgrämig das Tor öffnen, damit dieser mit seinem Pferd die Reise zum Hafen antreten kann.
Snorri entpuppt sich derweil nicht als einer der üblichen Bitsteller. Dessen Gesicht hat Pilgrim zwar schon gesehen, kann es aber nicht einordnen. Was willst du von ihm? Die Stimmung des Friesen ist zwar durchaus als angespannt zu beschreiben, wer ihn kennt, wird jedoch eine gewisse Freundlichkeit bemerken. Seine Frage besteht immerhin aus Worten. Hast du ein Schrifstück? Am Besten mit Mercatos Siegel.

Den Mann, der da nun im Durchlass des Tores stand, kannte Snorri doch noch aus Heilbronn. Zuweilen hatte er ihn dort abends im Wirtshaus gesehen. Leider schien ihn dieser nicht wirklich wieder zuerkennen. Zum Glück hatte der junge Ritter nun endlich das Schriftstück unter seinem Hemd wieder gefunden und reichte es zu dem brummeligen Friesen hinunter. Dabei fragte er sich sogleich, ob eigentlich alle Friesen so brummelig waren. Bei Gelegenheit sollte er Sampa einmal danach fragen.

Mercato a écrit:

Hallo Snorri,

sofern Du noch möchtest, finde Dich bitte in Königsberg ein.

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Dies ist die Pforte vor Ort, an der man dich dann abholt. Wer das sein wird kann ich nicht sagen, aber wenn ich es nicht selbst sein sollte, frage einfach nach mir. Die Brüder und Schwestern werden Dir schon den Weg weisen. Sag ihnen das Du in Königsberg auf mich warten sollst, sollte es der Fall sein das ich nicht da bin. Gib ihnen ebenfalls bescheid darüber das Du der Sohn von Sam dem Dithmarscher bist. Er ist immerhin auch ein Bruder des Ordens.

Deine Frau ist selbstverständlich auch herzlich eingeladen. Es wäre mir eine Freude und eine Ehre euch Beide begrüßen zu dürfen.

Gruß
Mercato von Karolingen
Graf von Braunsberg

"Klar hab ich ne Einladung dabei. Sonst hätt ich ja hier ganz umsonst den ganzen Weg hermachen können.", sagte er noch dazu und wartete dann geduldig ab, was der Mann als nächstes tun oder sagen würde. Vermutlich nicht viel... war ja schließlich ein Friese... Das lies den jungen Ritter ein wenig grinsen.

Ja... Da sagt er was... Wenn du wüsstest, mein Junge... Die Menschen machten sich aus den wiedersinnigsten Gründen auf den Weg zur Ordensburg. Und stellten dann gerne fest, dass irgendwie nichts so ist, wie es geschienen hat. Der Name "Sam" indes löst bei Pilgrim tatsächlich Erinnerungen aus. Gute, tatsächlich. Auch, wenn er das selbst unter schwerster Folter nicht zugeben würde. Eher würde die Sonne verlöschen.
Einer der Wachleute kommt aus der Wachstube. Herr, Ritter Snorri betreffend liegt eine Anweisung hier Pilgrim nickt während er sie entgegennimmt und entfaltet. Sehr gut. Ich... Moment. Du hast gelauscht. Sturmumwölkter Gesichtsausdruck, die Augen schleudern Blitze auf den armen Wachmann. Dieser tritt schleunigst den Rückzug an. Ich... äh... Waffenübungen... öhm... wisst Ihr? Eine nicht unbedingt diesem Ort angemessene Verwünschung folgt der Wache. Dann konzentriert er sich auf das Schreiben. Mercato ist nicht hier. Er bittet dich zu warten, bis er wieder da ist. Wir werden ihm einen Boten schicken. Einen Kandidaten dafür hat er schon im Auge. Du kennst dich hier aus?

Interessiert beobachtete Snorri das Gespräch zwischen den beiden Männern. Er war ja irgendwie ganz froh darum, nicht in der Haut des Wachmanns zu stecken, der ja nur hatte helfen wollen. Aber für den etwas tun konnte er ja nun auch nicht. Also blieb er lieber auf Schwarzers Rücken und beobachtete.

Dass der Herr Mercato nun gar nicht auf der Burg war, wo dieser ihn doch eingeladen hatte, verwunderte den jungen Ritter dann doch ziemlich. Überrascht schob er seinen Helm ein wenig hin und her und nickte dann. "Klar kenn ich mich hier noch aus. Wenn ich durchs Tor komm, is da dann gleich aufer Seite der große Stall, wo ich Schwarzer unterstelln kann. Auf der andren Seite anner Mauer is ne Gaststube und die Gästequartiere warn von da so schräg nach hinten übern Burghof, richtig?", antwortete er dann auch gleich.

Wenn Snorri sich irgendwann noch bei Pilgrim erkundigen sollte, wann mit einer Rückkehr von Mercato zu rechnen sei, so würde er als Antwort erhalten, dass Pilgrim dies nicht wisse. Der Ordensbruder habe die Burg dem Hochmeister verlassen und sei in Richtung Gerdauen geritten. Schließlich könne man von einem Grafen in der Stellung Mercatos nicht erwarten, dass er nach einer Einladung Wochen oder Monate auf der Marienburg wartet, bis der Gast eintrifft. Wenn der Brief denn überhaupt ankommt. Gefahren gibt es genug.

Auf die Antwort Snorris reagiert er mit einem Aye und gibt den Weg frei. Bald darauf verlässt ein etwas angefressener Wachmann die Burg mit einem Pferd und Vorräten in Richtung der Reisegruppe um Macbeth und Mercato. Wenn er diese erreicht, wird er sich auf Pilgrims Namen berufen und Zugang zu Mercato verlangen. Wenn er diesem gegenüber steht, wird er keinen Hehl daraus machen, dass es irgendeinen Knaatsch zwischen ihm und Pilgrim gibt und dann Mercato ein in Leder eingeschlagenes Pergament überreichen. Wenn Mercato das Siegel bricht und es entfaltet, liest er Snorri wartet. P.