[RP] Ankunft von Laurentz

Mehr durch Zufall war Johann gerade im Wachhaus anwesend und teilte eine Mahlzeit mit einem der Posten, als ein Fremder ans Tor kam und sein Anliegen der Torwache vortrug. Sogleich trat er aus dem Wachhaus und musterte den eben Angekommenen von Kopf bis Fuß, während er sich vorstellte.

Seid gegrüßt, ich bin Bruder Johann. Ihr habt Glück, dass unsere Posten an schönen Tagen wenn die Sicht gut ist das Tor offen lassen, denn für gewöhnlich steht man hier vor verriegeltem Tor.
Bei letzteren Worten grinste er breit.
Da der Fremde einen Stab mit sich geführt hatte, den er nun der Torwache ausgehändigt hatte, nahm Johann an er war weit gereist und wies mit einer einladenden Geste auf die Türe zum Wachhaus.
Nun ihr seid sicher nicht den weiten Weg gekommen um nun im Stehen vor dem Tor ausgefragt zu werden- tretet ein und teilt unser Mittagsmahl, wenn ihr wollt. Und währenddessen könnt ihr erzählen wesshalb ihr hier seid.

"Manchmal ist also auch mir etwas Glück beschieden. Laurentz mein Name." stellte er sich dann vor, wusste er doch nicht ob Johann gehört hatte, was er zur Torwache gesprochen hatte. Er warf einen Blick auf den anderen ohne ihn dabei zu mustern. Ob der freundlichen Einladung war dann doch etwas die Spannung von ihm gefallen. "Vielen Dank für die Einladung, meine letzte ordentliche Mahlzeit ist doch schon etwas länger aus." Sein Hunger war auf langen Reisen meist nicht so groß, dennoch kam er nicht ohne Essen aus, auch wenn seine letzten Mahlzeiten eher schlecht als recht ausgefallen waren. Er hoffte sein Magen würde ihm nun keinen Streich spielen und laut zu knurren beginnen, wo doch gerade vom Essen die Rede war. Ob ein schneller Themenwechsel dies verhindern konnte? Gerade war er noch in Gedanken, doch sprach er die Worte ohne es zu wollen so laut aus, dass der andere sie verstehen konnte. "Ob ich wohl eines Tages auch ein Bruder bin?"

Johann trat hinter Neuankömmling wieder ins Wachhaus ein, nahm auf einem der Hocker Platz und bedeutete Laurenz sich ebenfalls einen Hocker zu nehmen.
Der Tisch bot frisches Brot, einen Viertel Schinken und einen Brocken Käse. Johann schob alles seinem Gegenüber zu. Er hörte was gesagt wurde, vermutete aber, dass es nicht direkt für ihn bestimmt gewesen war.

Ihr seid also gekommen um dem Orden beizutreten. Nun erzählt etwas über euch. Wie seid ihr darauf aufmerksam geworden?

Die abgebrochene Mahlzeit fortsetzend, schob er sich ein Stück Schinken in den Mund und kaute bedächtig, während er auf die Antwort wartete.

Nachdem auch er Platz genommen hatte ließ er kurz seinen Blick über den Tisch schweifen, bevor der antwortete.
"Mein Interesse an den geistlichen Ritterorden ist wohl jenem Mönch geschuldet, der, als ich noch ein kleiner Bub war, öfters den Hof besuchte und uns Kinder alle in seinen Bann zu ziehen wusste mit den Geschichten über die Propheten, die Erzengel, die Deutschritter und die Templer." Laurentz schmunzelte kurz, als er an jene Zeit zurück dachte, griff dann nach dem Brot, ehe er doch wieder weiter sprach. "Schon damals war der Wunsch in mir gewachsen mich in den Dienst der Kirche zu stellen. Vermutlich hegen wir damals alle diesen Wunsch. Seitdem bin ich einige Köpfe gewachsen und jenen Wunsch hege ich immer noch, mehr noch als damals. Nicht zum Priester berufen und dennoch meinen Wunsch erfüllend möchte ich mich jenen anschließen, die Glaube und Kirche verteidigen."
Dem Käse konnte er nicht mehr länger widerstehen und so verstummte er um zu essen und sein Gegenüber zu Wort kommen zu lassen.

Aufmerksam wurde gelauscht und in den Worten des Neulings konnte Johann einige der Motive wiedererkennen, die ihn hierhergebracht hatten. Als Laurentz geendet hatte, nickte er kurz und sprach.

Nun, jedem der für würdig erachtet wird dem Orden beizutreten stehen innerhalb unserer Gemeinschaft der Weg des Wortes oder der Weg des Schwertes offen. Wenn ich euch richtig verstehe, dann seid ihr hier um letzteren zu gehen.
Er griff beiläufig zwei Becher aus einem Regal und füllte sie aus dem Krug mit Dünnbier. Einen davon schob er Laurenz hinüber, dann nahm er einen tiefen Schluck aus dem anderen, bevor er fortfuhr.
Allerdings bleibt jedem Neuling genug Zeit um den Orden kennenzulernen, bevor er diese Entscheidung treffen muss.
Kurz wurde überlegt und dann eine weitere Frage gestellt.
Sagt Laurentz habt ihr Kampferfahrung oder schon in einem Heer gedient?

Hägar schickte eiligst einen Boten zu Johann mit dem Passierschein für Laurentz, so dass sich die beiden im Innern der Marienburg weiter unterhalten konnten.

Gerade hatte Laurentz ausgesprochen, als ein Bote hereintrat und ihm die Passiererlaubnis für den Aspiranten gab.
Nun, wir haben das worauf wir gewartet haben! Nun werde ich euch zunächst einmal den Saal der Neulinge zeigen und danach lasse ich euch ein Bett im Schlafsaal zuweisen, wo ihr euch von der Reise erstmal erholen könnt. Folgt mir einfach.

Damit erhob er sich, leerte seinen Becher und schritt in Richtung >>Saal der Neulinge<< voran.